Weinlese
Mit Weinlese wird sowohl der Zeitpunkt, wie auch der Vorgang der Ernte von Trauben bezeichnet. Die Lese wird von den Winzern selbst bestimmt. Vor 1993 wurde dazu jedes Jahr in Deutschland und in Österreich ein von Organen festgelegter und vom Reifezustand und Witterung abhängiger Zeitraum festgelegt. In Österreich muss am Tag der Lese von Prädikatswein bis um 9 Uhr eine Absichtserklärung an das Gemeindeamt erfolgen. Für die Lese von Eiswein gibt es in den weingesetzlichen Bestimmungen von Deutschland und Österreich spezielle Vorgaben.
Die traditionelle Weinlese findet von Hand statt. Das ist nicht nur abhängig von der Lage des Weinbergs, sondern auch von der Absicht, aus den Trauben besonders hochwertigen Wein herzustellen. Vielfach werden auch sogenannte Vollernter eingesetzt. Das sind Maschinen, die über die Reihen der Rebstöcke hinwegfahren und die Trauben durch Rütteln und Klopfen von den Rebstöcken zu holen. Sie werden dann auf einem Förderband zu einem Auffangbehälter geleitet. Meistens beginnt die Weinlese Mitte September, sie kann sich dann bis Ende November erstrecken. Wenn die Trauben für Eiswein gelesen werden sollen, hängen sie oft bis Dezember an den Rebstöcken. Auf jeden Fall aber, bis die ersten starken Fröste die Beeren befallen und sie somit zu Recht zu Eiswein hergestellt werden können.