Reblaus
Auch wenn die Reblaus als Name eines Weins bekannt ist, eigentlich ist sie ein Schädling und als solcher sehr gefährlich für den Bestand im Weinberg. Sie zählt zur Gattung der Blattläuse und saugt als solche an Blättern und Wurzeln der Rebstöcke den Nährstoffsaft heraus. Die Pflanzen stoßen die befallenen Bereiche ab und verlieren so Stück für Stück das Wurzelwerk. Vom Erstbefall bis zur Vernichtung des kompletten Rebstockes dauert es rund 3 Jahre.
Die Reblaus kam bereits um 1840 aus Amerika nach Europa, als von dort die sogenannten Amerikaner-Reben importiert wurden. Sie sollten zur Kreuzung mit heimischen Sorten verwendet werden. Frankreich war 1847 das erste Land, das von der Reblaus betroffen wurde. Von dort breitete sie sich schnell in andere Länder Europas aus. Die letzten befallenen Regionen waren 1901 die Champagne und die Marne, was zu einer Katastrophe riesengroßen Ausmaßes wurde. 1854 konnte nur noch ein Zehntel der üblichen Menge konnte geerntet werden, somit litt das Land unter einem großen wirtschaftlichen Schaden. Es wurde fieberhaft nach einem Gegenmittel gesucht, die französische Regierung setzte sogar eine hohe Belohnung aus. Die verrücktesten Maßnahmen wurden vorgeschlagen, aber die Veredelung war und ist die einzige Maßnahme gegen die Reblaus. Dies ist jedoch nur möglich, weil schließlich Rebstöcke herausgefunden wurden, die auch auf Kalkboden wachsen konnten.