Mostgewicht
Das Mostgewicht gibt den natürlichen Zuckergehalt im frisch gepressten Most vor der Gärung an. Dieser Wert ist für den Winzer außerdem wichtig, damit er den richtigen Zeitpunkt für die Weinlese bestimmen kann. Aus diesem Grund wird ein Refraktometer benutzt, ein Messgerät, mit dem das Mostgewicht der Trauben bereits am Rebstock bestimmt werden kann. Allerdings ist das nicht das alleinige Kriterium für die Beurteilung der Traubenreife und kann deshalb auch nur ungefähr die zu erwartende Weinqualität einschätzen.
Das Refraktometer gibt das Mostgewicht der Trauben in Grad Oechsle an. Dieser Begriff wurde nach seinem Erfinder Ferdinand Oechsle aus Pforzheim benannt und wird entweder als °Oechsle oder °Oe angegeben. Der Wert ergibt sich aus dem Masse-Volumen-Verhältnis des Mostes, also seiner Dichte. Daraus kann der natürliche Zuckergehalt der Traube abgelesen werden, die Entscheidung für den richtigen Lesezeitpunkt gefällt und eine erste Einschätzung der zu erwartenden Qualität des Weins vorgenommen werden. Diese wird durch den möglichen Alkoholgehalt im Wein abgeschätzt, der Oechsle-Wert ist ein Indikator dafür. Daraus lässt sich dann ermitteln, wie die mögliche Qualität des späteren Weins werden kann. Das deutsche Weingesetz hat ein Mindest-Mostgewicht für die einzelnen Rebsorten und Anbaugebiete festgelegt, damit der Wein-Standard gesichert ist.