Deutschland Weinland
Der deutsche Weinbau hat eine lange Tradition und kann in manchen Regionen auf eine zweitausendjährige Geschichte zurückblicken. Schon die Römer erkannten das Leistungsvermögen der deutschen Böden und begannen Rebstöcke rund um Trier anzupflanzen. Die Rebflächen haben sich bis zum 3. Jahrhundert bis zur Mosel und deren Nebenflüssen ausgeweitet. Im Mittelalter hatten insbesondere die Zisterzienser- und Benediktinerklöster einen enormen Einfluss auf den deutschen Weinbau. Mehrere der berühmtesten Weingüter wurden von Mönchsorden gegründet und stützen sich somit auf eine traditionsreiche Vergangenheit. Vor allem die guten klimatischen Bedingungen mit ihren fruchtbaren Böden und den vielen Sonnenstrahlen, die vorwiegend in den Regionen entlang des Rhein und der Mosel vorliegen, bieten beste Voraussetzungen für Weinbau und sind Grund für die lange Weinbaugeschichte. Nachdem deutsche Weine, insbesondere die Weißweine, über Jahrhunderte hinweg weltweit sehr begehrt waren und Spitzenpreise erzielten, konzentrierten sich leider viele deutsche Winzer in den sechziger und siebziger Jahren auf die Produktion alltäglicher, belangloser Massenweine. Seit rund 25 Jahren feiert der deutsche Wein jedoch ein einzigartiges Comeback. Nicht nur der Weißwein aus Riesling und Co. sondern auch Rotwein aus Spätburgunder und anderen Sorten haben einen wahrlichen Quantensprung gemacht. Lange stand der deutsche Rotwein im Schatten der französischen und italienischen Roten, jedoch erlebt der deutsche Wein, vor allem der deutsche Rotwein, seit ca. zwei Jahren im Allgemeinen einen Aufwind. Nicht nur die traditionell starken Spätburgunder, die beliebten Sorten Dornfelder, St. Laurent und Lemberger sondern inzwischen auch verstärkt internationale Rotweinsorten wie Merlot und Cabernet Sauvignon werden erfolgreich angebaut. Dabei überzeugen deutsche Weingüter wie Salwey oder Philipp Kuhn durch herausragende Qualität. Vor allem der deutsche Weißwein ist äußerst beliebt und begehrt: Dabei gilt der Riesling wohl als bester deutscher Wein. In den verschiedensten Varianten ob als Kabinett, Spätlese oder Süßwein, der Riesling weiß zu überzeugen und ist das Aushängeschild des deutschen Weins. Aber auch Weißweine aus anderen Rebsorten werden seit einigen Jahren immer stärker: Silvaner, Weißburgunder, Grauburgunder oder Chardonnay können es inzwischen mit den besten Weinen weltweit aufnehmen. Weingüter wie Markus Schneider oder Knipser sind für ihre Weißen zu Recht mittlerweile weltbekannt. Deutschlands Top-Weingüter sind im VDP, dem Verband deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e.V., vereinigt. Der VDP setzt sich für bindende Qualitätsstandards sowie seit 1990 auch für die natürliche Bewirtschaftung der ihm angeschlossenen Weingüter ein. Mittlerweile zählen knapp 200 Winzer zu diesem Verein. Die Pfalz, Rheinhessen, das Rheingau und die Mosel sind wohl die bekanntesten deutschen Anbaugebiete für Wein. Aber auch die Nahe, die Ahr, die Gebiete Mittelrhein, Sachsen und Saale-Unstrut bringen exzellente Weine hervor. Südlichere Anbaugebiete wie Baden, Württemberg und Franken sind für ihre eleganten Weine berühmt.