Ampelografie
Mit der Ampelografie wird im griechischen Wortgebrauch die Rebsortenkunde bezeichnet. Ampelos steht für Weinstock und die Rebsortenkunde beschäftigt sich mit der Beschreibung und der Systematisierung von Rebsorten aus der Familie der Edlen Weinrebe Vitis vinifera. Das heißt, es werden Informationen zusammengetragen, die mit der Heimat, der Verbreitung und den verschiedenen Bezeichnungen der Rebsorte in Verbindung stehen. Dadurch können die Abstammung und die Züchtungslinie nachvollzogen werden.
Der Ampelograf arbeitet jedoch nicht nur als Theoretiker am Schreibtisch, sondern auch direkt im Weinberg. Hier erforscht er die jeweiligen Eigenschaften der entsprechenden Rebsorte. Blätter, Knospen und die ausgebildeten Trauben stehen dabei ebenso im Mittelpunkt, wie die Gesamteinschätzung des Weinstocks. Auch die Farbe des Weins wird berücksichtigt, seine Eigenschaften und die Erkenntnis, von welchen Krankheiten die Rebsorten in Mitleidenschaft gezogen werden und von welchen nicht.
Im Laufe der Entwicklung hat sich die Ampelografie in den Möglichkeiten der Erkenntnisgewinnung verändert. Anfangs war es nur das Auge des Fachmanns, das die Rebsorten unterschied und es herrschte nicht immer Einigkeit darüber, aus welcher Region oder Nation die Rebe nun stammte. Durch die intensive Arbeit und gezielte Analysen können heute detaillierte Erkenntnisse gezogen werden. Diese erlauben es, Herkünfte und Zusammenhänge wie in einer Ahnentafel zu lesen und zu verarbeiten.