Chaptalisation
Mit Chaptalisation wird das Anreichern von Wein bezeichnet. Vor oder während der Gärung wird dem Most bzw. dem jungen Wein Zucker zugesetzt. Dafür wird Kristallzucker, Saccharose oder Traubensaft verwendet. Durch die zusätzliche Zuckermenge wird die Gärung angeregt und mehr Alkohol produziert. Das Verfahren wird nach dem Franzosen Jean-Antoine Claude Chaptal benannt, der es schon damals dazu verwendet hat, Wein aus schlechten Jahrgängen zu verbessern. Das sicherte den Winzern oft das Überleben, auch wenn es oft spöttisch als „Sonne aus dem Sack“ bezeichnet wurde.
Die Chaptalisation ist heute nach strengen EU-Richtlinien geregelt, in südlichen Ländern ist es sogar verboten. An diese Regeln müssen sich die Winzer strikt halten und dürfen in Deutschland außer in Baden sowohl Weißwein wie Rotwein nicht um mehr als 24 g/l anreichern. In Baden dürfen nur 20 g/l zugesetzt werden. Unterm Strich dürfen dadurch nur 4 vol. % Alkohol zusätzlich gewonnen werden. Ebenso dürfen nur Weine bis zur Stufe „Qualitätswein“ mit diesem Verfahren behandelt werden, der Prädikatswein ist davon ausgeschlossen.