Dekanter gibt es in den kuriosesten Formen und meist sehen aus, wie ein extravagantes Designerstück. Doch welcher Wein eignet sich zum Dekantieren? Dekantiert man eigentlich auch Weißwein?
Wie der Name Dekanter schon verrät geht es ursprünglich nicht um die Luftzufuhr, denn "décanter" ist Französisch und bedeutet "klären“. Das schicke Weingefäß ist also eigentlich nur zum Umfüllen gedacht. Je länger die Flasche lagert, desto eher entsteht Bodensatz, den man auch Depot nennt. Auch Weinstein, die kleinen Kristalle der Weinsäure, kann sich nach einigen Jahren bilden. Beides schmeckt recht bitter und stört den herrlichen gereiften Geschmack des guten Tropfens. Beim vorsichtigen Umfüllen in den Dekanter bleiben diese Stoffe größtenteils in der Falsche zurück.
Wieso soll der Wein atmen?
Vor allem bei sehr lange gereiftem Wein ist Vorsicht geboten! Hier sollte der Wein möglichst nicht atmen. Mit der plötzlichen Sauerstoffzufuhr kann der Wein schnell oxidieren oder umkippen. Wenn Sie ihn daher umfüllen möchten, sollten Sie eine Karaffe mit einer schmalen Öffnung verwenden und ihn möglichst direkt trinken, ohne lange Wartezeit.
Anders sieht es mit jungem Wein aus. Dieser hat zwar noch keinen Bodensatz und muss daher nicht geklärt werden, kann aber dafür gut mit dem Sauerstoff zusammenwirken. Dieser wirkt sich positiv auf sein Aroma aus. Je größer der Karaffenboden, desto mehr Sauerstoff bekommt der Wein.
Dekantiert man Weißwein?
Besonders junge Weine können mit der Zufuhr von Sauerstoff veredelt werden. Man sollte jedoch darauf achten, dass der Weißwein anders reagiert. Im Gegensatz zum Rotwein eignet sich hier eher eine schmale Karaffe, mit schmalem Boden. Auch der Kontakt zum Sauerstoff sollte möglichst kurz gehalten werden. Warten Sie also nicht zu lange mit dem Einschenken.