Hanglagen haben ganz besondere thermische Gegebenheiten, die für die Weinrebe perfekte Bedingungen schafft. Abends strömt kalte Luft den Berg hinunter und am Morgen steigt warme Luft nach den Hang hinauf. Häufig findet man die Hanglagen auch in der Nähe von Flüssen und Seen. Diese sorgen für kühle Luft am Abend und fungieren so gleichzeitig als Klimaanlage für die Weinreben.
Nicht nur die günstigen Luftströme, sondern auch die Sonne spielt in der Hanglage eine wesentliche Rolle. So sind die Berge z.B. meist nach Süden gerichtet, sodass die Trauben möglichst viel Sonnenlicht aufnehmen können und besonders gut reifen. Auch der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen wird in der Steillage größer. Somit kann mehr Wärme transportiert und nutzbar abgegeben werden. Je weiter ein Anbaugebiet vom Äquator entfernt ist, desto steiler sollte die Hangneigung sein. Bei äquatornahen Anbaugebieten können sich die Lagen hingegen auch auf einer kleinen Anhöhe befinden.
Meistens werden die Reben in Hangrichtung angebaut. Dadurch kann die Luft besser zirkulieren. An der Mosel sieht man häufiger auch Reben, die quer zum Hang angebaut werden. Dies kommt vor allem den Bienen und kleineren Insekten zugute, da durch diese Art des Anbaus entsteht, am Rand der Terrasse, ein kleiner bunter Grünstreifen entsteht, der nicht als Anbaufläche genutzt werden kann und auf dem viele bunte Blumen und Sträucher wachsen.
Ein weiterer Vorteil des Weinanbaus an der Hanglage ist die Aufwertung der Brachflächen als landschaftliche Fläche. Anders hätten diese Flächen nicht genutzt werden können, da man hier mit schweren Landwirtschaftsmaschinen nicht arbeiten könnte. Außerdem findet man mehrere Steinarten in den Hängen. Im Ahrtal z.B. sehr häufig Schiefer. Dieses Gestein speichert die Wärme, die sie nachts an die Pflanzen wieder abgibt.
Es gibt jedoch auch Weinanbaugebiete, auf flachen Ebenen, wie z.B. in der Pfalz. Dort findet der Weinanbau auf einer hügeligen Landschaft von ca. 80 km Länge statt. Die meisten Hänge in der Pfalz, sind so bewachsen, dass dort in der Regel nur Forstwirtschaft betrieben werden kann.