Trinksprüche oder Tresen-Weisheiten haben vielleicht nicht immer, aber manchmal auch einen Funken Wahrheit in der Aussage. Wie sieht es beim Spruch: „Wein auf Bier, das rat‘ ich dir, Bier auf Wein – das lass‘ sein“ aus? Woher kommt eine solche Aussage? Wahrscheinlich stammt sie noch aus früheren Zeiten und hat gar nichts mit einer Empfehlung zu tun, in welcher Reihenfolge alkoholische Getränke genossen werden sollen, damit sie verträglich sind.
Im Mittelalter war Wein auf keinen Fall für jedermann erschwinglich, jedenfalls nicht, wenn es ein guter Wein sein sollte. Bier konnte sich hingegen aufgrund des Wertes auch ein einfacher Arbeiter leisten. Der Spruch geht also wahrscheinlich eher darauf zurück, dass man Wein auf Bier mit einem sozialen Aufstieg und Bier auf Wein mit einem Abstieg deuten wollte.
Wein auf Bier und andere Mythen
Von der Verträglichkeit macht es in diesem Fall keinen Unterschied, ob das Bier oder der Wein zuerst getrunken werden. Entscheidend ist die Menge des konsumierten Alkohols, der im Endeffekt getrunken wurde. Je mehr Alkohol konsumiert wurde, desto größer wird der Kater am nächsten Morgen sein. Ebenso unerheblich ist es, ob verschiedene alkoholische Getränke in beliebiger Reihenfolge konsumiert, also „durcheinander“ getrunken werden. Einen kleinen Funken Wahrheit an Wein auf Bier könnte es doch daran geben, der so begründet wird: Bier hat weniger Alkohol als Wein und könnte, wenn es zuerst getrunken wird, als eine Art Grundlage genutzt werden.
Der danach konsumierte höherprozentige Wein gelangt nicht in den nüchternen Magen, wodurch der Alkohol nicht so schnell ins Blut gelangt. Aus dem gleichen Grund gibt es auch noch andere Mythen, die beispielsweise aussagen, dass ein Stück Käse Alkohol im Magen neutralisiere und man ihn deshalb besser vertragen würde.