Die Cuvée (nicht der Cuvée) wurde oft als Zusammenschnitt mehrerer Weine verachtet. Mittlerweile hat sie einen viel besseren Ruf. Aus dem Mix der verschiedenen Rebsorten, kann man nämlich ganz außergewöhnliche Geschmackserlebnisse erzeugen. Die Herausforderung für die Winzer liegt darin die ideale Balance zwischen den Rebsorten zu finden. Das Wort Cuvée kommt übrigens aus dem Französischen (Cuve = Bottich oder Weinbehälter) und bezeichnet eine bestimmte Menge in einem Weingefäß.
Gut zu wissen ist, dass hierzulande nur Weine der gleichen Qualitätsstufe vereint werden dürfen. So werden Tafel- und Qualitätsweine z.B. nicht gemischt. Genauso wenig wie Qualitätsweine unterschiedlicher Anbaugebiete.
Typische Rebsortencuvées sind die Weine von Bordeaux, die aus drei bis fünf Rebsorten bestehen. Beim Châteauneuf-du-Pape sind sogar bis zu 13 Rebsorten zugelassen, wobei auch weiße Sorten in den Rotwein kommen dürfen. Auch der bekannte Schweizer Rotwein Dôle ist eine Cuvée.
Gemischter Satz ist ebenfalls eine Art Cuvée. Ihn gibt es schon seit den Anfängen des Weinbaus. Damals war das Wissen über Rebsorten noch nicht sehr verbreitet und man baute unterschiedliche Reben gemeinsam an, die dann geerntet und verschnitten wurden. Heute ist es üblich, dass die Weinberge sortenrein bepflanzt werden.
Die Vereinigung der Rebsorten erfolgt, wenn alle Trauben ihren geschmacklichen Charakter ausgeprägt haben. Nach dem Proben mischt der Winzer einige Varianten zum Grundwein bei, bis er das ideale Mischungsverhältnis entdeckt hat.
In Deutschland fordert der Gesetzgeber übrigens eine 85-prozentige Bezeichnungswahrheit. Das bedeutet, dass bis zu 15% Fremdwein beigemischt sein können. Ausgenommen sind Weine geschützter Herkunftsbezeichnung.
Verwechslungsgefahr:
Als Cuvée bezeichnet man nur in Deutschland die Vermählung mehrerer Weine, in anderen Ländern hingegen kann das ganz anders aussehen. In Frankreich z.B. heißt jede separate Abfüllung des Weinguts Cuvée; also auch die Sortenreine. Wer sicher sein möchte, sollte daher immer auf dem Rücketikett nachlesen. Ebenfalls als Cuvée bezeichnet man bei der Champagnerproduktion den zuerst aus der Kelter ablaufende Most, der die höchste Qualität hat.